Verfahren und Ergebnisse von Pflanzenöltests.

Sojaöl aus Sojabohnen werden hauptsächlich wegen des hohen Eiweißgehaltes als Futtermittel gezüchtet. Soja enthält ca. 20% Sojaöl.

Der Einsatz von Sojaöl als Reinkraftstoff kann zu erheblichen motortechnischen Problemen führen. Sojaöl enthält einen hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren. Im Vergleich zu Rapsöl liegt z.B. der Anteil an der mehrfach ungesättigten Fettsäuren Linolsäure um ca. 32 % höher.

Insbesondere die thermische Stabilität des Sojaöls wird hierdurch negativ beeinflusst und führt zu ebenso negativen Auswirkungen auf den Motor (Verkokungseffekte, Ablagerungen an Kolbenringen sowie zu Eindickungen des Motorschmieröls). Die Ergebnisse sind von Fa. ASG Analytik an einem für den Pflanzenölbetrieb umgerüsteten Motor ermittelt worden. Auch der Einsatz von Oxydationsstabilisatoren vermindere die Polymerisationsneigung des Sojaöles nicht.

Als Kraftstoff ist Sojaöl derzeit rechtlich nicht geeignet, da die Kennwerte von Sojaöl die DIN V 51605 nicht erfüllen und so der volle Mineralölsteuersatz zum tragen käme. Häufig wird Sojaöl zur Inbetriebnahme von Pflanzenöl BHKW genutzt, um Probleme bei der Heizung des Palmöltanks einfach beheben zu können.    

Der kubische Ausdehnungskoeffizient für Sojaöl beträgt: g = ca. 0,000746 K-1

Fettsäuren sind im Pflanzenöl und Pflanzenfett als Ester mit Glycerin verbunden. (Triglycerid)

Die in der größten Menge vorkommende ist die einfach ungesättigte Ölsäure und die doppelt ungesättigte Linolsäure. In tierischen Fetten finden sich hauptsächlich Palmitin- und Stearinsäure. Detaillierte Angaben zum jeweiligen Produkt können Sie unseren Datenblättern entnehmen.

Das Fettsäurespektrum ist charakteristisch für ein Pflanzenöl und kann daher zum Test auf Vermischungen z.B. Sojaöl mit Rapsöl verwandt werden.

C 16:0 (Palmitinsäure)
C 16:1 (Palmitoleinsäure) + Isomere
C 17:0 (Margarinsäure)
C 17:1 (Heptadecensäure) + Isomere
C 18:0 (Stearinsäure)
C 18:1-9 Ölsäure
C 18:1-11 (Vaccensäure)
C 18:2 (Linolsäure)
C 20:0 (Aracinsäure)
C 20:1 (Eicosensäure) + Isomere
C 18:3 (Linolensäure 9,12,15, alpha)
C 20:2 (Eicosadiensäure) +Isomere
C 22:0 (Behensäure)
C 22:1 (Docosensäure) + Isomere
C 24:0 (Lignocerinsäure)
C 24:1 (Nvervonsäure) + Isomere

Seifen sind Alkalisalze der Fettsäuren. Aus den Jatrophanüssen wird z.B. in Madagaskar Seife = frz. Savon hergestellt. In Madagaskar wird Jatropha Savoa genannt.

Durch Reduktion der Ester der Fettsäuren werden Fettalkohole hergestellt, die industriell zu Waschmitteln weiterverarbeitet werden.

Separator ZentrifugeUnter Raffination werden bei der Aufbereitung von Pflanzenöl Prozessschritte zur Entfernung unerwünschter Begleitstoffe verstanden. Die Raffinationsschritte für die Verwendung als Nahrungsmittel und als technisches Produkt für den motorischen Einsatz

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Iodzahl

Die Iodzahl (oder Jodzahl) wird benutzt, um den Anteil ungesättigter Fettsäuren im Pflanzenöl zu bestimmen. Je mehr ungesättigte Fettsäuren enthalten sind, desto flüssiger ist das Öl. In dem chemischen Verfahren zur Bestimmung der Iodzahl wird das Element Jod an Stelle der Doppelbindungen im ungesättigen Öl gesetzt. Über den Verbrauch an Jod bei diesem Verfahren kann der Grad der Sättigung der Öle mit einem Zahlenwert bestimmt werden. Wenn Öle als mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Linol-Glyceriden) trocknen, werden die Doppelbindungen von Luftsauerstoff zu Peroxiden (z. B. Linoxyn) umgewandelt. Dies führt zu einer zähen, verharzten Masse.

In Abhängigkeit von der Iod-Zahl werden die Fette und fetten Öle entsprechend ihres Trocknungsvermögens wie folgt eingeteilt:

Nichttrocknende Öle: Die Iod-Zahlen liegen unter 100. Der Kontakt mit Sauerstoff führt zu keiner nennenswerten Eintrocknung. Gut zu reinigen.

Halbtrocknende Öle: Die Iod-Zahlen reichen von 100 - 130. Die Eintrocknung dieser Öle erfolgt langsam.

Trocknende Öle: Trocknende Öle haben Iod-Zahlen von 130 - 190. Beim Kontakt mit Luftsauerstoff trocknen sie stark ein. An den Tankwänden verbleiben erhebliche Ladungsrückstände durch schnelles Antrocknen der Öle, so dass sie abgeschabt werden müssen und damit die Tankreinigung erheblich erschwert wird.

Eine Verharzung im Motor kann ebenfalls auftreten, daher sind Öle mit niedrigeren Iodzahlen wie Palmöl oder Kokosöl von Vorteil.

Jatropha Curcas, Purgiernuß oder auf madagassisch Savoa.

Ein Wolfsmichgewächs mit hohem Ölanteil in der Saat, auf das hohe Hoffnungen zur Erzeugung von Biokraftstoffen gesetzt wird.Jatropha Frucht

In der Zusammensetzung der Ölsäuren der bisher getesteten Jatropha ist eine weite Streuung, daher könnte über Selektion der Eigenschaften eine Anpassung an den jeweiligen Einsatzzweck herbeigeführt werden

Nach den ersten Testergebnissen der Biomotor GmbH läßt sich Jatrophanuss sehr gut pressen. Erste Laborergebnisse zur chemischen Zusammensetzung haben Aufschluß über die bevorzugten Einsatzgebiete des Öls ergeben. Mit der Kaltpressung auf Industriemaschinen konnten Phosphatidwerte von unter 7 mg / kg erreicht werden und trotz langer Lagerung ein Anteil freier Fettsäuren von unter 1 %. Damit würden die Grenzwerte der DIN V 51605 für Pflanzenölkraftstoffe in diesen Kennwerten deutlich erreicht. Das vorläufige Datenblatt aus der Biomotor Pressung für das Fettsäurespektrum finden Sie hier: Datenblatt Jatropha

Bei der Einzelbetrachtung von Jatrophapflanzen wurden Erträge zwischen 133 bis 3417 g pro Pflanze ermittelt. Die zu erzielenden Erträge pro Hektar gehen weit auseinander. Ein konservativer Wert sind ca. 2.500 kg / Saat pro ha. Jatropha Nuss

Jatropha Curcas ist nur eine von ca. 1.000 Ölpflanzen. Auf bereits desertifizierten Gebieten oder erosionsgefährdeten Flächen wäre der Einsatz einer solchen Pflanze sehr wünschenswert. Die Ernte ist arbeitsintensiv kann aber über den hohen Wert des Öles als Energiestoff, Gegenden in denen bisher keine überregionale Wertschöpfung stattfinden konnte, ein Tauschmittel sein, das eine weitere Entwicklung ermöglicht. Insbesondere in Madagaskar wird derzeit noch sehr stark auf Holzhohle zur Zubereitung von Essen gesetzt. Dies führt zu einer beschleunigten Abholzung des restlichen Urwaldes. Ein schnelles Handeln mit Jatropha könnte hier einen Ausweg bieten. Falls Sie Interesse an einem langfristigen Engagement in Madagaskar haben, setzen Sie sich mit uns in Verbindung.