Rapsöl
Rapsöl wird hierzulande als häufigstes Öl zum Einsatz als reiner Kraftstoff verwandt. Zu unterscheiden ist der Einsatz als Pflanzenöl und als Biodiesel. Biodiesel ist ein chemisch mit Methylalkohol verbundenem Pflanzenöl und ensprechend veränderten Eigenschaften. Wird Biodiesel mit Rapsöl hergestellt, spricht man von Rapsmethylester oder RME.
Reines Pflanzenöl als Kraftstoff wurde in einer ersten Spezifikation dem RK Standard (Rapsöl-Kraftstoff) versucht zu standardisieren. Aus den Arbeiten von Dr. Remmele wurde die DIN V 51605 weiter entwickelt. Diese DIN bezieht sich entsprechend in den Kennzahlen weiterhin auf Rapsöl obwohl von der Politik auf alle möglichen Pfanzenöle angewandt. In der Norm gibt es charakteristische und variable Merkmale des Öles.
Der Gesetzgeber hat praktisch allein Rapsöl zur Verwendung als Kraftstoff erlaubt (abgesehen von möglichen minimalen Beimengungen). Beim Einkauf ist streng darauf zu achten, dass Ihr Öl die Grenzwerte der DIN bei jeder Lieferung erfüllt! Zu den charakteristischen Merkmalen zur Unterscheidung verschiedener Öle gehören z.B. das Fettsäurespektrum, die sog. IOD-Zahl, die Dichte etc. Hieraus ergibt sich eine Art Fingerabdruck, mit denen Rapsöl z.B. von gemischten Pflanzenölen im Labor unterschieden werden kann. Diese Unterscheidung wird insbesondere mit der Energiesteuerpflicht auf Pflanzenöle wichtig. Ein nicht DIN konformes Öl wie z.B. Jatropha- oder Sojaöl würde mit dem vollen Energieteuersatz von 470,40 Euro pro 1.000 l besteuert.
Preise
Raps (Brassica napus), eine Art Senf, wird in der heimischen Region seit längerem als Energiestoff angebaut. Für Ernährungszwecke wurde ein ursprünglicher Gehalt von Erucasäure (C22:1) von über 50 auf 0,3 % herunter zum sog. 0-Raps gezüchtet, stattdessen enhält der Raps mehr Ölsäure.
Rapsextraktionsschrot enthält rund 40 % Protein in der Trockensubstanz, durch weitere Züchtung auf niedrigen Glucosinatgehalt (00-Raps oder Canola) konnte die Verwendung als Futter optimiert werden.
Rapssaat hat je nach Sorte, Anbauregion und Jahr, Ölgehalte zwischen 40 und 48%. Die Erträge von 00-Raps gehen bis zu 4.000 kg Saat pro ha. Es wird in Deutschland fast ausschließlich 00-Raps als Winterraps gesät der im Juli / August geerntet wird. In 2005 betrug die Anbaufläche in Deutschland 1.343.900 ha (Quelle UFOP).
Rapsanbau hat einen zusätzlichen positiven Effekt für die Landwirtschaft. Denn Raps bewirkt in der Fruchtfolge durch seine tiefen Wurzeln und das auf dem Acker verbleibende Rapsstroh für die nachfolgende Frucht gute Bedingungen. So ergibt Weizen nach Raps angebaut ca. 7dt/ha höhere Erträge als z.B. der Anbau von Weizen nach Weizen. In der Regel wird Raps in Getreidefruchtfolgen alle 4 Jahre auf der gleichen Fläche angebaut.
Die größten Anbauländer sind China, Kanada und Indien. In Osteuropa liegen durch die EU-Erweiterung sehr große Flächen, die für die landwirtschaftliche Erzeugung von Ölpflanzen zur Verfügung stünden.
Rapsöl wird unterschiedlich aufbereitet. Die einfachste Herstellung von Rapsöl ist die Kaltpressung. Die Rapssamen werden bei niedrigen Temperaturen gepresst, übrig bleibt neben dem Öl ein relativ ölhaltiger Presskuchen. Je nach Qualität der Presse und Saat variiert der Anteil der gewinnbaren Öles.
Neben einer Kaltpressung kann die Saat heiß gepresst werden. Hier sind höhere Auspressgrade möglich. Bei einer Heißpressung gelangen allderdings mehr unerwünschte Stoffe wie Eiweiße mit in das Öl. Diese müssen in weiteren Schritten wieder entfernt werden, um ein optimal zu verwendendes Öl zu erhalten.
Bei der Raffination werden Verfahrensschritte wie Entschleimung, Entsäuerung und Bleichung vorgenommen.