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Hamburg, 10. Oktober 2008 – Jatropha Curcas als nachhaltiger Energieträger bleibt im Fokus der Biomotor GmbH. Mit einer Frucht, die längere Zeit gelagert werden kann, steht den Erzeugern ein Wertaufbewahrungsmittel zur Verfügung. Die Lagerfähigkeit ermöglicht es, sich gegenüber kurzfristiger Spekulation abzusichern. Die tropische Jatrophanuss kann wie der heimische Raps als Öllieferant etwa für Biodiesel oder als reines, natürliches Öl für die Erzeugung von CO2 neutraler Heizenergie dienen.
Bereits 2006 wurden erfolgreiche Versuche mit dem führenden Pressenhersteller Harburg Freudenberger zur Gewinnung von Kraftstoff mit madagassischer Jatrophasaat in Deutschland unternommen. In Madagaskar,
dem Ursprungsland der Versuchsmaterialien, herrschen zum Teil bis zu acht Monate Trockenheit. Die Saat kann trocken optimal gelagert werden und bei Bedarf sowie guten Verkaufspreisen zu Öl weiter verarbeitet werden.
„Unser Ergebnis zur Keimfähigkeit hat unsere Erwartungen übertroffen“, so Jörg Dürre, Geschäftsführer der Biomotor GmbH. „Wir hatten kleine Mengen Saat an befreundete Unternehmer in Ländern wie dem Libanon zur Wiederaufforstung geliefert. Die Ergebnisse vor Ort waren nicht ermutigend. In den vergangenen Wochen hat die Biomotor daher eigene Versuche im deutschen Sommerklima, mit optimierten Bedingungen durchgeführt. Selbst mit drei Jahre alter Saat konnten wir über 55% der Nüsse keimen lassen und aufziehen. “
Die Branche der Erneuerbaren Energien schaut genau auf das Potenzial, der seit Jahren in Madagaskar als Trägerpflanze für Vanille genutzten Bäume. Die Früchte der Jatropha Curcas ähneln der Größe nach einer Kastanie und enthalten jeweils ca. drei Nüsse in der Größe von Bohnen.
Jatropha kommt im Vergleich zu anderen Pflanzen, die zur alternativen Rohstoffgewinnung genutzt werden, mit wenig Wasser aus und könnte im landwirtschaftlichen Anbau auf Madagaskar zur Stabilisierung riesiger gerodeter und von Erosion betroffener Flächen eingesetzt werden. Mit dem Anbau von Jatropha können solche Flächen landwirtschaftlich und damit als Einkommensquelle genutzt werden.
Projekte in Madagaskar planen mit bis zu 5.000 kg Ertrag pro Hektar. Damit könnten über 1.500 Liter Pflanzenöl erzeugt werden. „Wir können dieses Öl optimal in Pflanzenöl-Kraftwerken zu Nutzwärme und Strom umwandeln“ so Professor Dr. Jürgen Unfried von der University of the Philippines, Leiter des Kasla (Jatropha) Projektes von Negros (Philippinen). „Ein Elektrofahrzeug wie z.B. ein Elektrosmart könnte mit dem Strom von einem Hektar ungefähr einmal um die ganze Welt fahren und genug Heizenergie für eine durchschnittliche deutsche Familie wäre damit auch noch drin“ so der langjährige Berater von führenden deutschen Automobilherstellern und Energieversorgern.
Die geplanten Anbaugebiete in Madagaskar sind überwiegend Steppen, die von Hirten traditionell als Weiden genutzt und von diesen jährlich abgebrannt werden. In der Regenzeit werden Unmengen der verbrannten Erde unwiederbringlich ins Meer gespült. Eine Aufforstung mit der für Mensch und Tier nicht genießbaren Pflanze ermöglicht, es den Boden zu stabilisieren. Durch optimierten Anbau und Zucht werden für Jatropha Curcas in der nahen Zukunft noch deutliche Steigerungen im Ertrag der bisherigen Wildpflanze erwartet.
Biomotor GmbH
Vertriebsbüro Hamburg
Kattrepel 2
20095 Hamburg
Ansprechpartner
Jörg Dürre
040 600 85890
ATANVO Philippines Inc. / ATANVO GmbH
Fahrionstraße 28
D – 70469 Stuttgart
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jürgen Unfried
+ 49 (0)172 / 72 44 862
j.unfried {at}atanvo.de
Über Biomotor
Die Biomotor GmbH mit Sitz in Espelkamp vertreibt Pflanzenöle als Brennstoff an Blockheizkraftwerke (BHKW).
Die Biomotor GmbH betreibt ein eigenes BHKW als Referenzanlage an der deutsch-niederländischen Grenze mit optimierter Wärmenutzung. Es wurde Wärmeerzeugung aus Steinkohle durch ein System mit hoher Gesamtwirkung ersetzt. Das Kleinkraftwerk wurde von der auf Pflanzenöl-BHKWs spezialisierten Firma KWKon aus Flensburg konzipiert und ist mit aufwendiger Steuerungstechnik ausgestattet. Der Geschäftsführer der Biomotor GmbH, Jörg Dürre, war zuvor Teilhaber eines Unternehmens für Pflanzenölhandel und errichtete 2005 die ersten professionellen SB-Tankenstellen für reines Pflanzenöl. Bei seiner Geschäftstätigkeit richtet der Diplomkaufmann besonderes Augenmerk auf Nachhaltigkeit sowie alternative, erneuerbare Kraftstoffe wie zum Beispiel der Einsatz von Jatrophaöl. Zukünftige Geschäftsfelder werden vorrangig in ausländischen Energieprojekten gesucht, da sich die Marktdynamik der regenerativen Energien zunehmend in Regionen ausserhalb Deutschlands verlagert und mangels Rechtssicherheit des künftigen Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) derzeit keine verantwortlichen Investitionsentscheidungen für Deutschland möglich sind.
Über Professor Unfried
Prof. Dr. Jürgen Unfried hat internationale Erfahrung aus Projekten zur Dezentralisierung der Energieversorgung und der Entwicklung von Mobilitätsansätzen in Entwicklungsländern, die auf erneuerbaren Energien basieren. Er ist Mitglied eines internationalen Forschungsverbundes zur nachhaltigen Energiewirtschaft in Schwellenländern, das von der Technischen Universität Seoul / Korea gestartet und betreut wird. Seit 8 Jahren ist er auch als Regierungsberater in Europa, Russland, Lateinamerika, Afrika und Asien tätig.